Reisebericht

Juli 2022

10 tägige Tour vom Norden nach Osten 

Mallorca mit dem Wohnmobil zu erkunden ist ein absolutes Highlight. Wir haben uns bei unserer 10- tägigen Reise für ein Mietwohnmobil von Campavista entschieden. Die selbst umgebauten Ford- Transit Modelle sehen nicht nur stylish aus, sondern ermöglichen auch ein autarkes Reisen. 

Bei unserer Planung der Reiseroute waren die Straßenverhältnisse mit ein Entscheidungskriterium. Durch vorhergehende Aufenthalte wussten wir, dass die für Mallorca bekannten engen Gassen und steile Straßen vorwiegend im Nord- Westen der Insel zu finden sind. Folglich haben wir uns für die Erkundung des Nord- Ostens der Insel entschieden. Die Region ist bekannt für seine zahlreichen Sandstrände sowie malerischen Buchten. 

Tag 1: Halbinsel Victoria, Cala Victoria 

Nach dem Abholen des Autos und einer umfangreichen Einweisung war unsere erste Anlaufstelle die Halbinsel „La Victoria“ im Norden Mallorcas. Diese ist im Vergleich zur Halbinsel Formentor eher unbekannt und zieht mehr Individualurlaube an. Unser Reiseziel war die „Cala Victoria“ mit einem großzügig angelegten Parkplatz sowie einer sanitären Einrichtung. Diese verzaubert durch ihre grandiose Aussicht über das Meer und der kleinen Sandbucht zum Baden. Picknickplätze mit Tischen und Bänken sind ebenfalls zu finden. Ein herrlicher Ort für die erste Nacht zum Ankommen. Wer sich noch nicht selbstverpflegen möchte, dem können wir das Strand- Restaurant mit mallorquinischer Küche empfehlen. 

Tag 2: Halbinsel Victoria, Ermita de la Victoria 

Nach einer wundervollen ruhigen Nacht und einem Frühstück in erster Meereslinie, entschieden wir noch einen Tag auf der Halbinsel zu bleiben, um erst einmal richtig anzukommen. Den Vormittag verbrachten wir mit Schwimmen und Sonnenbaden. 

Am Nachmittag zur Siesta fassten wir einen günstigen Moment ohne viel Verkehr ab, um die enge und kurvige Serpentinenstraße zur „Ermita de la Victoria“ hochzufahren. Das alte Kloster ist das meistbesuchte Ausflugsziel auf der Insel mit einem grandiosen Weitblick u.a. auf die Bucht von Pollenca. Ebenfalls vor Ort sind sanitäre Einrichtungen, Picknickplätzen, ein Restaurant mit Außenterrasse und ausreichend Wohnmobil geeignete Parkplätze. Gegen Spätnachmittag entschieden wir uns für einen zweistündigen Rundwanderweg. Vor Ort sind auf einer Wandertafel verschiedene Routen ausgewiesen. Die kleineren davon lassen sich gut mit Turnschuhen absolvieren. 

Tag 3: Playa de Muro und Calla Agulla

Am nächsten Morgen war sehr frühes Aufstehen angesagt. Wir mussten die Serpentinenstraßen wieder runter fahren und das möglichst ohne Gegenverkehr. Unser nächstes Ziel war die die Playa de Muro, eine Perle im Norden Mallorcas. Über sechs Kilometer erstreckt sich feiner, weißer Sandstrand. Ein perfekter Ort für einen morgendlichen langen Strandspaziergang bis zum berühmtesten Steg bzw. Postkartenmotiv Mallorcas. Bis auf eine wenigen Ausnahmen wird der gesamte Strandabschnitt bewirtschaftet, Liegen- und Sonnenschirmverleih neben öffentlichen Duschen stehen zur Verfügung.  

Gegen Nachmittag fuhren wir die Küstenstraße nach Betlem entlang, um dort einen Schlafplatz für die Nacht zu finden. Aus früheren Aufenthalten wusste ich, dass abseits der Straße viele kleine Parkbuchten zu finden waren. Leider hatte die Inselregierung die Küstenstraße erst kürzlich mit neuen Begrenzungspfosten versehen. Die kleineren Parkmöglichkeiten waren somit nicht mehr zugänglich.  

Plan B bestand aus der Anfahrt des Auto- und Wohnmobilparkplatz an der Cala Agulla. Der Parkplatz kostete 12 Euro pro Nacht und kann bis am nächsten Tag um 08:00 Uhr genutzt werden.  Hier haben wir einen wunderschönen Platz auf dem riesigen Gelände mit Alleinstellungsmerkmal gefunden.  

Tag 4: Cala Agulla, Cala Ratjada 

Wir beschlossen den Tag an der kleinen malerischen Sandbucht „Cala Agulla“ zu verbringen. Dies kostete uns 6 Euro Standgebühr für ein Tagesticket und man war in wenigen Gehminuten am Strand.  Hier gönnten wir uns zwei Liegen mit einem Sonnenschirm. 

Am Abend stand essen und flanieren gehen an der Cala Ratjada mit ihrem wunderschönen Hafen auf dem Programm. Zentrumsnah können wir den öffentlichen Parkplatz für Wohnmobile in der „Carer Floral“ empfehlen. Dieser liegt im Schatten und wer möchte, kann auch dort nächtigen.  Uns war der Stellplatz jedoch zu laut aufgrund des regen Nachtlebens und den angrenzenden Discotheken. Daher suchten wir zu späterer Stunde einen ruhigeren Parkplatz in den Seitenstraßen der Cala Gat, angrenzend an die Cala Ratjada. 

Tag 5: Cala Gat 

Wir fanden am Vorabend einen öffentlichen Parkplatz am Ende der Seitenstraße. Da es schon dunkel war, erlebten wir die Schönheit unseres Stellplatzes erst am nächsten Morgen.  Mit direktem Blick auf das Meer über die Felsküsten hinweg erlebten wir einen unvergesslichen Sonnenaufgang. Anschließend waren wir in der frühen Morgenstunde die ersten Besucher an der Playa de Cala Gat.  

Unser Nachmittagsprogramm führte uns nach Pedruscada. circa 2 km von der Cala Ratjada entfernt. Das Wetter war gegen Nachmittag etwas bewölkter. Da der Küstenstreifen durch seine Felsformation nicht zum Sonnenbaden geeignet ist, unternahmen wir einen ausgiebigen Spaziergang auf dem Fußgängerweg „Senda Atzavares“. Wohnmobilparkplätze lassen sich ein, zwei Querstraßen oberhalb des Weges sehr leicht finden 

Unser Nachtlager schlugen wir in Provensals auf. Auf dem Weg zwischen Pedruscada und Provensals liegen immer mal wieder kleinere Badebuchten deren Schönheit ein kurzes Anfahren durchaus lohnt. Übernachtet haben wir am „Parking marche“ mit dem einmaligen Landschaftsblick über die Felsküste.  

Tag 6: Coves de Arta, Playa de sa Marjal 

Heute war etwas Kulturprogramm angesagt, die Besichtigung der Tropfsteinhöhlen von Artá „Cuevas de Artà“.  Mit dem Wohnmobil lassen sich in der frühen Morgenstunde noch gute Parkplatzmöglichkeiten finden.  Sobald der Touristenansturm gegen ca. 11:00 Uhr losgeht und die Reisebusse die Serpentinenstraßen hochfahren, würden wir die Anreise mit dem Camper nicht mehr empfehlen. 

Wir zogen weiter in Richtung Osten. Unser Nachtlager schlugen wir an dem Strandabschnitt „Playa de sa Marjal“ auf. Die Aussicht auf den begrünten Gebirgszug ist herrlich, das Wasser ist klar und Annehmlichkeiten wie Duschen stehen auch zur Verfügung. Besonders bei Einheimischen erfreut sich der Strandabschnitt größter Beliebtheit, da er selten überfüllt ist. Zusätzlich stehen ausreichend ausgewiesene Stellplätze für Wohnmobile zur Verfügung.  

Tag 7: Cala Romantica 

Zweifelsfrei ein absoluter Traum ist die wunderschöne Badebucht „Cala Romantica“ oder auch bekannt unter der Bezeichnung S’Estany d’en Mas. Umgeben von einer mit Pinienwäldern bewachsenen Landzunge lässt hier nicht nur relaxen, sondern auch den Duft Mallorcas einatmen.  Der öffentliche Parkplatz ist für Wohnmobile ausgewiesen und bietet sogar Meerblick. Hier verbrachten wir einen ganzen Tag und ließen unsere Seele baumeln. 

Tag 8: Hippocamp Camingplatz 

Unser Wassertank wurde langsam leerer und wir suchten uns über die campavista Karte eine geeignete Stelle zum Auffüllen. Daher führte uns unser nächster Reiseabschnitt zu dem Campingplatz Hippocamp. Unerwartet sind wir auf eine kleine Oase im Nichts getroffen. Ein wunderschöner Campingplatz mit freundlichem Personal und einladendem Pool. In den Sommermonaten und vor allem an den Wochenenden ist der Campingplatz von Einheimischen gut frequentiert und meist vollständig ausgebucht. An diesen Tagen sollte mal vorher auf jeden Fall anrufen und reservieren.  

Tag 9: Portocolom 

Unsere nächste Etappe führte uns nach Portocolom. Ein absolut sehenswertes altes Fischerdorf mit dem größten Naturhafen Mallorcas. Hier gib es alles was das Herz begehrt. Tolle Restaurants, schnucklige Bars, Tauchschulen, kleine individuelle Einkaufsläden, mediterrane Gässchen, eine winzige Altstadt, schöne abgelegene Badebuchten und eine campingfreundliche Parkplatz- Infrastruktur mit schönen Stellplätzen direkt am Wasser. Wir waren so begeistert, dass unser nächster Aufenthalt uns bestimmt noch einmal an diesen wundervollen Ort führen wird. 

Tag 10: St. Magdalene 

Unsere letzte Nacht in unserer kleinen, mittlerweile liebgewonnenen Camper-Höhle stand an.   Da wir das Wohnmobil am nächsten Tag in Inca abgeben mussten, wollten wir noch einmal ein kleines Highlight erleben. Dies sollte jedoch schon in der Nähe sein, um uns den morgendlichen Anfahrtsweg zu verkürzen.  Circa 6 km östlich von Inca befindet sich der freistehende Berg „Piug de Santa Magdalena“. Dieser ist touristisch eher unbekannt und eher ein Ausflugsziel für Einheimische. Auf dem Berg befindet sich eine kleine Kapelle „Ermita de Santa Magdalena“, ein Restaurant, ausreichend Stellplätze sowie Picknickplätze mit Tischen und Bänken. Oben angekommen wird man belohnt mit einem wunderschönen Ausblick über die Insel. Die Auffahrt ist etwas abenteuerlich. Die Zufahrtsstraße ist gut asphaltiert, jedoch sehr schmal und kurvenreich.  

Tag 11: Abgabe in Inca 

Die Abgabe des Wohnmobils verlief sehr unkompliziert und freundlich. Wir haben vorher noch an einem der öffentlichen Müllentsorgungsplätze unseren Unrat entsorgt, um anschließend das Auto besenrein abzugeben. Wir hatten eine wundervolle Reise mit dem Wohnmobil und würden jederzeit wieder ein Wohnmobil von campavista mieten. So konnten wir Mallorca von einer anderen Seite kennenlernen. 


Steve G. , Juni 2022